Die Korrelation von Architekturform und Strukturform im Kuppelbau
und deren Einfluß auf die Ingenieurbaukunst -
dargestellt am Beispiel der Frauenkirche zu Dresden

In der vorliegenden Dissertation wird deshalb das Ziel verfolgt, Kriterien für die Aufnahme von Hochbauwerken in die Reihe der Ingenieurbaukunst zu erarbeiten und diese auch im Zerstörungsfall für den Wiederaufbau als Meisterwerk der Baukunst vorschlagen zu können. Anhand der einzelnen Stationen der Planungen für die Frauenkirche zu Dresden werden deren baukonstruktive Gestaltwerdungen ermittelt, die Elemente der Strukturform identifiziert und die Leitbilder für diese Elemente der Strukturform hergeleitet. Zugleich erfolgt für die einzelnen Schritte der Planung eine qualitative baumechanische Analyse. Damit gelingt zugleich die bereits 1893 von JEAN LOUIS SPONSEL vorgetragene Forderung nach einer statisch-konstruktiven Analyse der von BÄHR errichteten Konstruktion mit den Mitteln unserer Zeit. Parallel zur Gestaltwerdung der Frauenkirche wird anhand von Primärquellen von verfügbaren Archivalien die über das errichtete Bauwerk hinausgehende geistige Leistung GEORGE BÄHRs nachvollziehbar ermittelt und damit dessen Beitrag für die frühe Baumechanik fundiert nachgewiesen. Dies gilt vor allem für die von ihm vorgesehene Verwendung einer pyramidalen Lastabtragung als Grundlage für die Deutung der Flächentragwerkswirkung.